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01.05.2018
Tag der Arbeit

Heute hören Sie mich bestimmt ein bisschen später - denn heute müssen die meisten nicht früh raus. Am Tag der Arbeit ist frei. Und es gibt auch keine Maiparaden mehr, an denen man teilnehmen muss. Der Tag der Arbeit ist am Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Arbeiter forderten die Einführung des Acht-Stunden-Tages. Seitdem steht der 1. Mai für die Rechte der Menschen auf eine menschenwürdige, gerecht bezahlte Arbeit. Das Thema „gute Arbeit“ ist noch nicht erledigt. Auch bei uns gibt es Menschen, die mit dem Ertrag ihrer Arbeit kaum ein gutes Leben führen können.

Im 19. Jahrhundert standen in vielen Städten Deutschlands große Textilfabriken. Männer, Frauen und Kinder mussten in Staub und ohrenbetäubendem Lärm für Hungerlöhne arbeiten. Das ist zum Glück vorbei. Aber heute stehen solche Fabriken in Bangladesh oder Vietnam. Wir sehen an den T-Shirts nicht, wer sie unter welchen Bedingungen genäht hat. Nur sehr langsam entdecken die großen Firmen und wir als Kunden unsere Verantwortung dafür. Der 1. Mai ist kein Datum aus dem Geschichtsbuch, keine „Arbeiterkampftag“, auch kein Tag für Paraden. Er ist ein Tag für die Menschenwürde.

Einen schönen 1. Mai wünscht Ihnen

Pfarrerin Kathrin Oxen aus der Lutherstadt Wittenberg


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