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02.05.2018
Notarzt

Ich fahre nie Erste Klasse, außer neulich. Da hatte ich für eine besonders lange Fahrt ein Upgrade. Ich saß gemütlich auf meinem Ledersitz, als eine Durchsage kam. „Wir brauchen dringend einen Arzt. Bitte kommen Sie in den Speisewagen.“ Mir gegenüber saßen zwei Männer, die schauten sich daraufhin an, so nach dem Motto: „Gehst du oder soll ich?“

Ich habe gedacht: Es muss ein gutes Gefühl sein, helfen zu können. Auch wenn es die gemütliche Zugfahrt unterbricht. Einfach aufstehen können, ganz undramatisch, es ging ja wohl auch nicht um Leben und Tod. Aber da sein können, gebraucht werden, sehen, was los ist, beruhigen, helfen.

Es gibt viele Pfarrerinnen und Pfarrer, die das auch tun. Als Notfallseelsorger kommen sie zu Unglücken oder Unfällen, sind einfach da, beruhigen, reden, helfen.

Es ist Hilfe für die Seele. Professionell und zeitnah, direkt am Unfallort. Denn ein gebrochener Arm ist das eine, eine gebrochene Seele etwas ganz Anderes. Seelsorger helfen auch nach dem Unfall, wenn schlimme Erinnerungen kommen. Und sie sind auch für die Helfer bei Polizei und Feuerwehr da. Helft einander, ein jeder mit der Gabe, die er hat, so lese ich es in der Bibel. Nicht jeder ist Arzt geworden. Aber jeder kann für Menschen in Not da sein.

Helfen Sie heute, wo es nötig ist, wünscht Ihnen

Pfarrerin Kathrin Oxen aus der Lutherstadt Wittenberg


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