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28.08.2020
Überlastung

In einem kirchlichen Rundschreiben stoße ich auf das Wort „Überlastungsdepression“.

Ein Kollege hatte Pflegeinrichtungen und Krankenhäuser besucht, um sich nach Folgen der vergangenen Monate zu erkundigen.

Immer wieder beschreibt ein Bild: das Personal arbeitet über seine Kräfte hinaus und dennoch scheitern die Menschen immer wieder.

Sie fühlen sich überfordert und es gibt keine ehrliche Möglichkeit, die Situation zu ändern.

Ausweglos.

So beginnen Depressionen.

Vielleicht betrifft das nicht nur Menschen in Pflegeberufen.

Vielleicht fühlen wir alle uns im Augenblick überfordert, sehen keine Möglichkeit, die Situation grundlegend zu ändern.

Fühlen wir uns ausweglos gefangen?

Wir sind nicht gefangen.

Wir können gestalten, vorsichtig sein, uns gegenseitig stärken.

Aber vielleicht reicht das nicht.

Seit meiner Jugend begleitet mich ein Satz, den Jesus seinen Jüngern sagt:

Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.

Anfangs konnte ich damit wenig anfangen.

Inzwischen ist diese Zusage Teil meines Lebens.

Gerade wenn ich mich überfordert fühle, gefangen, ausweglos - und ich kenne das - tröstet mich diese Zusage.

Ich muss nichts alleine tragen. Überlastung ist nicht Gottes Plan mit mir.

Diese Erfahrung wünsche ich allen Menschen.

Besorgt, aber entlastet grüßt aus Dessau

Joachim Liebig


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