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08.11.2023
Verantwortung

Neid und Missgunst sind ja leider nicht neu. Schon die Bibel erzählt, dass Kain aus lauter Neid seinen Bruder Abel erschlagen hat. Als Gott Kain fragt, wo denn Abel sei, antwortet er scheinheilig: Bin ich meines Bruders Hüter? Bin ich verantwortlich für den?

Gott sei Dank gibt es aber auch Gegengeschichten. Hören Sie mal:

Eine Bekannte hatte vor ein paar Jahren eine Hirnblutung. Die war lebensgefährlich. Es stand Spitz auf Knopf. Die Frau konnte gerettet werden, aber der Arzt sagte, sie würde nie wieder laufen können, nicht mehr sprechen und für den Rest ihres Lebens pflegebedürftig sein.

Und nun, stellen Sie sich vor: Der Vater der Frau hat das nicht akzeptiert. Also trainierte er jeden Tag mit ihr. Forderte sie, hat sie angespornt, mit ihr geübt. So hat sie tatsächlich wieder laufen und einzelne Worte sprechen gelernt.

Den kleinen Sohn der Frau, den nimmt ein befreundetes Paar für zwei Jahre in die eigene Familie auf und kümmert sich um ihn.

Und Nachbarn und Kolleginnen schleppen die Frau überall mit hin - zum Stadtfest, zum Konzert, zum Ausflug ins Grüne - alles, damit sie am Leben teilhaben kann. Und wenn sie mit ihren Zwei-Wort-Sätzen im Restaurant nicht weiterkommt, dann helfen sie beim Bestellen und Bezahlen.

Ist das nicht großartig?

Dass Menschen aus freiem Herzen sagen: Ja, ich bin meiner Schwester Hüterin.

Dass sie Verantwortung für einen Menschen übernehmen, ohne zu fragen: Was habe ich davon?

Sondern ganz uneigennützig, ganz selbstverständlich, empathisch, solidarisch.

Beeindruckend!

Findet Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg


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