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09.11.2023
Reichspogromnacht

Heute Vormittag werden wir in der Naumburger Wenzelskirche mit Schülerinnen und Schülern an die Reichspogromnacht 1938 erinnern.

Die Kirchenbänke werden voll sein.

Wir werden laut die Namen jüdischer Naumburgerinnen und Naumburger nennen, die damals hier gelebt haben. 54 an der Zahl.

Und für jeden Namen wird ein Schüler/ eine Schülerin sich erheben.

Wenn alle Namen verlesen sind, schweigen wir einen Moment.

Wir werden sehen: Unter den Hunderten in der Kirche, stehen symbolisch überall Menschen, die es damals getroffen hat. Die verjagt wurden oder ermordet. Sie waren Nachbarn. Freundinnen. Kollegen. Hausbewohner.

Nur wenige haben überlebt.

Kaum zu glauben, dass heute und besonders in diesen Tagen jüdischen Menschen wieder Hass entgegenschlägt.

Soeben sind in Israel mehr als 2000 Menschen Opfer einer barbarischen Gewalt der Hamas geworden und schon wird in unserem Land Menschen dazu gejubelt. Abartig.

Ich frage mich oft, wie das jüdische Menschen hier aushalten.

Ich möchte ihnen zurufen: Wir sind mit euch! Wir lassen euch nicht hängen! Wo immer wir Hass und Häme erleben, werden wir das Wort dagegen erheben! Wo immer wir von jüdischen Verschwörungsmythen hören, werden wir mit Argumenten dagegen halten! Wir stehen an eurer Seite, und wir sind viele!

Pfarrerin Christina Lang, Ev. Kirchengemeinde Naumburg


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