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25.12.2022
Wegen mir

Ich bummle durch die Straße und frage die Leute: Warum feiern wir Weihnachten?

„Um uns was zu schenken.“

„Weil die Tage endlich wieder länger werden.“

„Um zu backen und zu naschen.“

Es gibt eine Menge Gründe. Ein Kind antwortet: Weil der Weihnachtsmann Geburtstag hat.

Mein Auge bleibt an einem Schaufenster hängen. Da ist ein Stall mit einem Stern. Sehr hübsch aus Holz gefertigt.

Ja, der Stern hat den Weisen aus dem Morgenland den Weg gezeigt. Die drei Weisen tragen schicke Gewänder. Daneben ein paar Schafe und Hirten. Den Hirten war der Engel draußen auf dem Feld erschienen: „Fürchtet euch nicht! Ich verkündige euch große Freude!“

Drinnen im Stall sind Maria und Josef. Zwischen ihnen die Krippe. Und ganz klein aus dem Stroh ragt ein Köpfchen hervor. So unscheinbar, dass ich ganz nah an die Scheibe herantrete, um das Jesuskind zu sehen.

Über der Krippe ist ein großer Zettel an die Scheibe geklebt. Darauf steht mit blauer Tinte: „Ich bin der Grund für Weihnachten.“

Genau: Weihnachtsmarkt und Glühwein, Pyramide, Christstollen und Weihnachtsoratorium. All das gibt es nur aus einem einzigen Grund: Wegen dir, du Gotteskind in der Krippe. Du bist der Grund für Weihnachten!

Plötzlich blinzelt mich das Kind aus der Krippe an und schüttelt den Kopf: „Moment. Das hast du falsch verstanden.“ sagt es leise, „Ich bin nur wegen dir auf die Erde gekommen.“

„Wie? Wegen mir?“ frage ich. „Ich soll der Grund für Weihnachten sein?

Ja, sagt das Kind in der Krippe. Und strahlt mich fröhlich an.

Es ist Weihnachten. Gott kommt. Wegen uns. Wir sind der Grund für Weihnachten.

Peter Herrfurth, Landesjugendpfarrer in Magdeburg 


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