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28.05.2021
Zeitbewusstsein

Vor einiger Zeit erschien ein Buch mit dem Titel „Zeitbewusstsein“ der amerikanischen Geologin Marcia Bjornerud
Als Geologin befasst sich die Autorin mit ganz langen Zeiträumen, in denen sich unsere Erde verwandelt.

Es ist ein gemeines Buch. Als Leser fühlt man sich ganz klein und unwichtig, wenn von Hundertausenden, Millionen, Milliarden von Jahren die Rede ist, in denen sich Gebirge auffalten und wieder verschwinden. Ich fühle mich gekränkt, weil ich dabei überhaupt keine Rolle spiele.

Es ist ein wunderbares Buch, weil trotz allem deutlich wird, wie wir als Menschen Einfluss nehmen und welche Rolle wir spielen.
Wir brauchen solche Momente, Hinweise, Mahnungen immer wieder einmal innerlich zurück zu treten und den Blick und die Gedanken vom Alltäglichen lösen. Sonst sind darin gefangen.

Als Christ sind die Themen von Bjornerud in ganz anderer Weise für mich atemberaubend:
Ich glaube an Gott als Schöpfer aller Welten und sehe dann, wie groß und unbegreiflich allein unsere kleine Welt ist.  Wie groß ist dann Gott?
Unvorstellbar.

Noch unvorstellbarer dann der Gedanke, Gott kennt mich; kennt alle Menschen.
Ich verstehe schon, wenn Glaubenskritik sagt, Religion sei nur der Versuch, mit der eigenen Unwichtigkeit fertig zu werden.
Das würde ich auch denken, wenn ich nicht glauben würde.
So bleibt es Teil meines Zeitbewusstseins, dankbar Teil von Gottes Schöpfung zu sein.

Fröhlich grüßt aus Dessau
Joachim Liebig


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