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02.01.2021
Alea

Alea ist Fotografin. Hochzeitsfotografie und so. Schöne Bilder stehen auf ihrer Homepage. Romantisch mit glücklichen Paaren, schön arrangiert. Und Familienporträts.

Und Fotos stehen da, die ganz anders sind. Von Kinderarbeit in Bangladesch und aus Rumänien. Da sieht man ihr soziales Herz. Richtig Herzblut merke ich besonders bei den Bildern aus Moria, dem griechischen Flüchtlingslager. Dazu ihre Berichte. Ihre Texte sind so detailliert, wie man es eigentlich nicht lesen mag. Sie schreibt:

„Ein drei Jahre altes Mädchen wurde die Nacht vergewaltigt. Sie wurde bewusstlos und schwer blutend im Schlamm neben den Toiletten gefunden und ins Krankenhaus gebracht.

Im Sommer habe ich mitgearbeitet an einem Report über Missbrauch an Minderjährigen. Etwas zu essen im Tausch gegen Sex.“

Alea arbeitet für eine Hilfsorganisation. Sie bemüht sich zu tun, was eigentlich eine staatliche Aufgabe wäre. Aber die EU und ihre Mitglieder warten ab, als wäre nichts. Im Herbst ist das Lager abgebrannt. Das neue ist keinesfalls besser.

„Ich habe Videos aufgenommen,“ schreibt sie weiter, „indem Väter mir sagen, dass sie ihre Kinder nicht beschützen können. Dass sie Angst haben und bitten, dass man ihre Kinder rettet. Betroffenen erzählen, dass sie nachts nicht schlafen können wegen der vielen Schreie. Dass sie ihre Kinder in die Mitte der Zelte legen, damit wenn jemand die Zeltwand aufschlitzt die Kinder nicht die ersten sind, die herausgezogen werden.“

Moria. Ein Wort für das Versagen jeder Menschlichkeit. 2021 muss in Gottes Namen anders werden.

Bittet Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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