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26.07.2021
Angela und Malu

Es ist dieses Bild: Angela Merkel und Malu Dreyer Hand in Hand

Ihr Blick geht auf die Verwüstungen, sie wirken geschockt.

Dieses Bild hat mich gerührt.

Weil: Zwei Politikerinnen von zwei Parteien, die sich im Parlament gelegentlich nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen – hier sind sie Hand in Hand.

Und: Merkel stützt Dreyer, die ja Multiple Sklerose hat.

In einer solchen Situation zeigt sich Menschlichkeit. Wie bei allen, die jetzt in den Flutgebieten helfen. Da zeigt sich, was in uns steckt. Dass wir solidarisch sind, dass wir mitfühlen, dass die Frage, welches Parteibuch jemand hat, völlig egal ist. Es geht darum, jetzt zu helfen.

Bei allem Fürchterlichen – das ist eine gute Seite an Katastrophen, dass wir solche Szenen sehen. So sind wir im Grunde. Wir sind alle Menschen, wir alle sind erschütterbar, wir alle sind ohnmächtig in vielen Situationen. Und es ist so gut, wenn wir uns gelegentlich an der Hand nehmen und unterstützen und einfach nur menschlich da sind. Keine Antworten haben, keine klugen Ratschläge geben, es nicht besser wissen, sondern einfach die Not aushalten und helfen, wie es eben geht.

Aber – wenn ich mir was wünschen darf: Dann bitte nicht wieder zurückfallen in die alten Muster, die Grabenkämpfe, die kein Mensch braucht.

Dann können auch Wahlkämpfe wieder Zeiten werden, in denen wir diskutieren, welcher Weg der bessere ist. Und nicht wertvolle Kraft vergeuden im Hickhack. Sondern Menschen bleiben. Verletzlich, mitfühlend, zugewandt.

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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