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27.07.2023
Asyl verträgt keinen Kompromiss

Es gibt Dinge, die vertragen keinen Kompromiss. Es gibt rote Linien, die nicht überschritten werden sollten. Für die haben wir ein Gespür, wir sagen dann: So etwas macht man einfach nicht. Wenn die Menschenwürde berührt ist, Menschenrechte verletzt werden. Diese Welt hat Probleme und sie nehmen zu, nicht ab. Flüchtlinge sind Boten dieser Probleme, es werden von Jahr zu Jahr mehr. Da hat die EU einen Plan gemacht: Sie will Grenzen dichter machen und Lager bauen. Flüchtlinge, die monatelang unterwegs waren, erschöpft sind, sollen dort inhaftiert werden, um sie im Schnellverfahren zu sortieren und auszusortieren – wie Abfall. Das nennt sich EU-Asyl-Kompromiss. Deutschland hat dazu die Hand gehoben.

Würden wir Einhemische in Lager sperren, damit sie einen Antrag stellen können? Natürlich nicht. Nur die Fremden. Hier  wird eine rote Linie überschritten. Die Kirchen haben protestiert, heftig und klar. Das liegt an den Ansagen, die die Bibel macht: Wie einen Einheimischen sollt ihr den Fremden ansehen, der bei euch lebt.

Eine Lösung wäre ein europäischer Fonds: Kommunen, die Flüchtlinge aufnehmen, bekommen die Kosten daraus erstattet. Und: Sie bekommen noch einmal so viel für die einheimische Bevölkerung. Dann heißt es: Wir haben die Schule saniert, weil wir auch Flüchtlinge aufnehmen. Aber auf solche Lösungen kommt man nur, wenn man die roten Linien akzeptiert, die den Raum des Menschlichen abstecken. Und diesen Raum gilt es zu verteidigen – um Gottes Willen und um der Menschen wegen,

findet Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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