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03.02.2021
Aus Not wird Tugend

Neulich habe ich im Fernsehen einen Bericht gesehen über zwei junge Männer. Sie betreiben eine Pizzeria in einer deutschen Großstadt, wo genau – das weiß ich gar nicht mehr. Corona und Lockdown haben sie ganz schön gebeutelt. Schon lange ist nur Lieferservice möglich. An manchen Tagen läuft das Geschäft ganz gut, an anderen eher spärlich. Eine gute Planung ist schwierig. Nicht selten haben sie viel mehr eingekauft, als sie verarbeiten und brauchen konnten.

Doch die beiden haben aus der Not eine Tugend gemacht, und zwar im wahrsten Wortsinn. Jeden Abend, wenn eigentlich Feierabend ist, beginnen sie ihre zweite Schicht. Sie stellen sich noch einmal in die Backstube und verarbeiten alles, was an Teig und Belag übrig ist, zu weiteren Pizzen.

Dann machen sie sich auf den Weg und beliefern Krankenhäuser. Die dort arbeiten, sind froh über diese kleine Stärkung. Und weiter geht es – auf die Straße, zu Obdachlosen. Auch hier verteilen sie ihre frische Pizza, geben oft noch Getränke dazu. Und das alles völlig unentgeltlich. „Das Lächeln der Menschen ist unser Lohn“, sagen sie und strahlen dabei selber um die Wette.

Es gibt viele solcher Beispiele. Gott sei Dank! Menschen, die auch in schwierigen Zeiten ein Herz für andere haben. Ihre Namen stehen in keiner Zeitung, sie werden durch ihre Taten keinen Ruhm erlangen. Und reich werden sie dadurch auch nicht. Oder doch – reich an Herz.

Ich jedenfalls ziehe den Hut vor ihnen.


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