Der erste Eindruck zählt.
Wissenschaftliche Studien haben gezeigt:
Schon nach einer Zehntelsekunde fällen wir Menschen unser Urteil,
ob wir einen anderen sympathisch finden oder nicht.

Das hilft zwar manchmal bei der Orientierung,
oft wird es aber auch zur Last.
Dann nämlich, wenn wir Menschen mit unseren Bildern von ihnen vereinnahmen.

Dann geben wir ihnen keine Chance,
unsere Eindrücke und Vorurteile zu korrigieren:
„Der ändert sich eh nicht.
Die war schon immer so.“

Im Bibeltext für diesen Sonntag begegnen mir dagegen folgender Sätze:

„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
Richtet nicht, so werdet auch ihr nicht gerichtet.“

Das tut gut.
Ein barmherziger Blick auf mich und auf andere.
Weil ich nur zu gut weiß,
dass ich oft meinen eigenen Ansprüchen nicht genüge.

Aber wenn ich selbst immer wieder auf einen barmherzigen Blick angewiesen bin,
dann kann ich diese Barmherzigkeit auch anderen gewähren.

Einfach mal lächeln und meinem Gegenüber den kleinen Fehler nachsehen.
Großzügigkeit macht nicht nur das eigene Herz froh!

Einen schönen Sonntag wünscht Ramón Seliger, Diakonie, Weimar.