Be my eyes! - Sei meine Augen!
Kennen Sie die Handy-App „Be My Eyes“? (übersetzt: „Sei meine Augen“)
Die App ist kostenlos, und die Idee genial und herzerwärmend einfach:
Ein blinder oder sehbehinderter Mensch braucht spontane visuelle Hilfe. Die App verbindet ihn mit einem Sehenden per Video-Chat, und der Fragende hält die Kamera auf sein Problem: Ist das Licht im Zimmer an oder aus? Welches ist das blaukarierte Hemd? Ist das die Dose Ananas oder sind es die Erbsen? Für Sehende einfach zu beantwortende Fragen! Aber egal, wie kompetent sie sonst durchs Leben gehen, wie gut sie das Gewimmel in der Großstadt meistern – es gibt Dinge, die Sehbehinderte und Blinde schwer ohne Hilfe erkennen können.
Weltweit sind das über 300 Millionen Menschen. Über fünf Millionen haben sich schon in der „be my eyes“-App registriert, in 175 Ländern. In der Pandemie, in der viele allein zuhause feststeckten, ist die App unentbehrlich geworden; und die Nutzerzahl hat sich seither verdoppelt. Mal sind es Sekunden, mal 20 Minuten und länger. Weil sich Gespräche ergeben.
Julienn schreibt auf instagramm: „Ich habe gerade dem nettesten älteren Herrn geholfen, seinen Hochzeitsring zu finden, der ihm auf seiner Terrasse heruntergefallen war.“
Tina, die in Nigeria studiert, berichtet: „Ich habe gerade jemandem geholfen, einen Laden zu finden“. Wow! Das war so erfüllend! Kostet dich nichts, nur ein paar Minuten deiner Zeit.“
Klingt nach Win-Win. Nach Inklusion in Aktion. Nach tätiger Nächstenliebe. Manchmal nur ein Klick weit entfernt.
Juliane Baumann, evangelisch aus Erfurt.