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Kipppunkt

Das Wort mit den drei „P“. Kipppunkt.

Als Schulkind war ich so eine, die gerne und oft gekippelt hat mit ihrem Stuhl. Weil ich beim Kippeln besser denken konnte. Ich war ziemlich gut darin, aber beim Kippeln, da gibt’s dann mitunter doch diesen einen Moment, wo man spürt: Mist, jetzt fällt der Stuhl nach hinten, und ich mit ihm. Ich kann nichts, aber auch gar nichts dagegen tun.

Dieser Punkt, so zeigen es Klimaforscher im aktuellen „Global Tipping Points Report“ auf, ist nun bei den Warmwasser-Korallenriffen erreicht. Die Riffe schützen Küsten, sind Kinderstube für viele Meeresbewohner. Doch weil sich die Welt nun schon um fast 1,4 Grad erwärmt hat, drohen in den nächsten Jahren viele Korallenriffe abzusterben. Der Kipppunkt ist überschritten. Viele Korallen sind es schon: grau, farblos, tot. Die Erde kann mit menschlichen Eingriffen nicht mehr umgehen. Kipppunkt, das heißt: unumkehrbar.

„Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1.Mose 8,22) Steht in der Bibel.

Gottes großes Versprechen. Dass der Lauf der Welt nicht endet. Ja, das tröstet mich und entlässt mich nicht auf wackligen Knien, sondern einigermaßen sicheren Schrittes in den Tag. Doch er sagt auch: Solange sie steht, die Erde. Da bin ich gefragt. Wenn die Ökosysteme kippen, dann ist das nicht Gottes Schuld. Sondern unsere. Nicht ins Wanken bringen, was uns trägt – das ist unser Job! Damit Generationen nach uns diese Erde mit all ihren Farben so genießen können wie wir.

Juliane Baumann, evangelisch aus Erfurt.

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