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20.02.2024
Blumen, Kerzen und Gebete

Es werden viele Blumen niedergelegt derzeit in Russland. Seit Wochen schon versammeln sich Frauen auf Soldatenfriedhöfen. Sie haben rote Nelken oder Rosen in den Händen

Es ist ein stiller Protest. Die Frauen, junge und alte, verbindet ein Wunsch: Sie wollen ihre Männer, ihre Söhne, ihre Brüder zurückhaben. Sie sollen nicht in diesem Krieg sterben.

Deshalb legen die Frauen Blumen auf Gräber gefallener Soldaten. Ihr Protest wird weitgehend zugelassen, allerdings wird kaum öffentlich davon berichtet.

Seit dem letzten Freitag werden weitere Blumen niedergelegt, Kerzen angezündet, Gebete gesprochen. Sie gelten Alexej Nawalny, umgekommen in einem sibirischen Straflager. Zum Gedenken,  aus Protest, trauernd, wütend und ohnmächtig kommen Menschen zusammen. Viele, die das tun, werden verhaftet. Die Blumen und Kerzen werden weggeräumt, öffentliche Gebete verboten.

Doch ihre Botschaft lässt sich nicht verbieten oder ignorieren oder wegräumen. Weder die der Frauen auf den Soldatenfriedhöfen, noch die der Trauernden. „Wenn diese schweigen, werden die Steine schreien,“ so sagt es Jesus in der Bibel (Lukas 19,40).

 Auch Blumen und Kerzen können schreien, und davon zeugen, dass in der tiefsten Dunkelheit die Hoffnung nicht erlischt. Und jedes Gebet , laut oder leise gesprochen, ist ein Aufschrei. Dass es eine höhere Macht gibt und eine göttliche Kraft, die ausstrahlen möge in die Welt.

Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche

 

  

 

 


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