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01.07.2018
Das Herz finden lassen

„Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.“

Ziemlich alte Worte von einem ziemlich kantigen Typen. Jesaja hieß der Mann. Diese Verse sind pi mal Daumen zweieinhalbtausend Jahre alt.

Und durchaus poetisch. Das sagt er einem Volk, das viel von sich hält.

„Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt.“

Komisch nicht? Jesaja sagt nicht, wenn du den Hungrigen „sättigst“.

Das wäre doch das Normale.

Nein, er sagt: Wenn du den Hungrigen „dein Herz finden lässt“.

Das ist in diesen Tagen das Thema. Der Hungrige muss unser Herz finden können.

Ist gerade nicht ganz leicht.

Regierungen in ganz Europa ringen um das Gegenteil.

Siehst du das Elend? Dann bau den Zaun höher.

Kommen zu viele Menschen, die Hilfe brauchen: Dann brauchen wir Abfang-Zentren. Möglichst weit weg.s

Immer mehr Menschen in Not - weltweit? Was kümmert uns fremdes Leid!

Was sagt Jesaja nochmal? Wenn du den Hungrigen dein Herz finden lässt und den Elenden sättigst, dann wird dein Licht aufgehen und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.

Das hoffe ich. Dafür bete ich an diesem Sonntag. Für mich, für uns, unser Land und Europa. Dass uns hell wird, weil jemand unsere Herzen findet. Dass unsere Dunkelheit sich aufhellt, wie der Mittag.

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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