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02.07.2018
Stimmung ohne Fußball

Achtelfinale. Heute Abend. Ohne Deutschland. Schade eigentlich. Ich fand es klasse, wie der Fußball unser Land wieder mal verändert hat. Bis letzte Woche. Wie es ein Thema gab, mit dem man mit jedem ins Gespräch kommen konnte. Wo man sich vor der Großbild-Leinwand traf, jeder irgendwie ok war, man konnte jubeln und weinen, schimpfen und johlen. Alles erlaubt.

Schade irgendwie. Guckt jemand heute? Und die anderen Tage?

Ist das mit dieser besonderen Stimmung jetzt ganz weg?

Vermutlich.

Es sei denn, wir behalten das mal als Bild im Kopf. Dass es so sein kann. Dass wir johlen und heulen – mit wildfremden Menschen. Weil es ok ist. Dass wir uns treffen, dass viele ihre Türen aufmachen und Hinz und Kunz willkommen sind, so lange sie zumindest nicht zu viel getrunken haben.

Solche Ausnahmen zeigen, dass das ja grundsätzlich geht. Dass wir das auch schön finden. Dass es sogar viel netter ist, so freundlich und mitfühlend und vor allem: so zusammen zu sein. Und nicht jeder für sich.

Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei, fand Gott zu Beginn der Schöpfung. Und schaffte Gesellschaft.

Treffen wir uns. Mit und ohne Fußball. Essen und Trinken gibt es immer noch genug, schätze ich mal. Fähnchen sind eh überbewertet. Und irgendwer rennt immer noch dem Ball hinterher und macht Tore.

Nur: Jetzt und hier sind wir die Spielführer.

Sagt Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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