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24.01.2022
Der Friedrich Merz, der gebraucht wird

Mensch, Friedrich Merz, dreimal kandidiert und nun endlich gewählt zum Parteivorsitzenden der CDU. Was musste er sich nicht alles anhören: Zu alt, zu verbraucht, zu konservativ, zu reich…
Kein Wunder, dass man sich als Beobachter fragen kann: Was treibt den noch, wenn ich doch die Schafe im Trocknen habe und zwei Flugzeuge und das Rentenalter habe ich auch. Man ist versucht, zu psychologisieren: welche inneren Rechnungen mögen da noch offen gewesen sein– und wie mächtig kann in einem Menschen die Angst werden, unvollendet zu bleiben.
Nun, der innere Hobbypsychologe… ich rate, ihn an die Hand zu nehmen und erstmal mit ihm hinabzusteigen in den Keller der eigenen abgebrochenen Projekte und der ausgeträumten Träume. Und dann mal die guten Stücke betrachten! Bei manchem zeigt sich: Dafür bin ich eigentlich noch nicht zu alt. Vielleicht war ich damals nur zu jung. Welche Hoffnung habe ich zu früh begraben?
Die Bibel erzählt von Mose. Mose litt am Unrecht in Ägypten. Er war hochqualifiziert, hatte im Palast vom Pharao das Handwerkszeug gelernt. Trotzdem musste er Jahrzehnte warten, bevor er der richtige Mann für den Job war, das Volk Israel in die Freiheit zu führen.
Nein, Friedrich Merz, ist kein neuer Mose, ich glaube nicht mal, dass wir einen neuen Mose brauchen. Bestenfalls ist er jetzt der Friedrich Merz, der gebraucht wird. Und ich der, als der ich gebraucht werde. Das hofft Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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