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03.09.2023
Der Mensch dahinter

Bricht jemand auf der Straße zusammen und dann sehen wir eine leuchtend rot-orangene Jacke der Rettungssanis, wissen wir: da kommt Hilfe. Pöbelt jemand und ist auf eine Schlägerei aus, verheißt die Uniform der Polizei, dass hier bald wieder Ruhe einkehrt. Brennt es, ist ein Unfall irgendwo, können wir die Feuerwehrleute an der Uniform ausmachen und sollten nicht im Weg rumstehen. Menschen in Uniform.

Zu denen gibt es jetzt eine Ausstellung mit Portrait-Fotos. Auf den ersten Blick dachte ich: Ach, da wird mal wieder für Berufe geworben. Nein, das nicht. Neben den Gesichtern stehen sehr ehrliche Berichte aus ihrer Arbeit: von gelungenen Einsätzen, von traumatisierenden an Unfallorten, aber auch von Angriffen, denen sie ausgesetzt sind. Tendenz steigend. Rettungskräfte und Polizei werden zur Zielscheibe.

„Der Mensch dahinter“ heißt die Ausstellung. Es sind Menschen, die Institutionen verkörpern, die uns mit ihrer Uniform selbst erscheinen wie eine Institution, die aber auch verletzlich sind, Empfindungen haben und Ängste, eine Familie zu Hause, die sich sorgt, wenn es in den Einsatz geht.

Wie wir mit diesen Menschen umgehen, das perlt eben nicht an der Uniform ab, das geht durch – und trifft sie mitunter bis ins Mark, bis in die Seele.

Die Ausstellung ist in Erfurt zu sehen, im Landeskirchenamt, der alten Universität in der Nähe der Krämerbrücke, noch bis Ende September, montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr. Die Fotos und Berichte schrecken: Was ist da draußen eigentlich los? Der Besuch lohnt sich, findet

Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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