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21.07.2023
Die Affen von der Diakonie

Ich dachte glatt, mich laust der Affe, als ich diese Bilder gesehen habe: Wer turnt da durch unser schönes, ehrwürdiges Carolinenheim? Und setzt sich unseren Bewohnern ganz frech auf den Schoß? „Es waren tatsächlich Affen“, erklärt mir Barbara Cramm. „Deren Besuch war ein ganz besonderer Höhepunkt.“ Barbara Cramm arbeitet bei der Diakonie normalerweise als Musiktherapeutin, singt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, organisiert Gottesdienste oder Konzerte. Aber heute standen die tierischen Gäste im Mittelpunkt. Eine erfahrene Tiertrainerin ist natürlich auch dabei. Sie kümmert sich seit Jahren um die Tiere und weiß genau, was sie brauchen und wie sie reagieren. Mit den Affen oder auch mit einem Papageien kommt sie gerne in Einrichtungen… Da braucht man nicht viel erklären: Die Affen sind einfach da – und nehmen den Raum für sich ein. Auch Menschen mit einer Demenz blühen auf. Ganz intuitiv lassen sie sich auf das Tier ein, berühren es, streicheln es. Und sie strahlen, wenn der Affe eine Erdnuss aus der Hand frisst. Barbara Cramm erzählt: „Die Affen gehen eher weg, wenn man sie zu sehr lockt, sie wollen selbst kommen, signalisieren, eigentlich ist es mir egal, was du machst…“ Aber dann sind die Affen neugierig, sie gehen auf einen zu. Da entsteht die Erfahrung von Nähe. Und man darf sich kümmern. Nein, heilen kann man Demenz noch nicht, auch nicht mit Therapieaffen. Aber die Affen sorgen für Glücksmomente. Die machen froh und dankbar. Und die wirken lange nach.

Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda


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