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Die Krater auf der Rückseite

Wir sehen immer nur die eine Seite vom Mond. Wir sehen nie die Seite, wo der Krater ist von Walentin Bondarenko. Er wäre vielleicht Gagarin geworden, wenn er nicht bei einem Trainingsunfall verbrannt wäre. Sein Tod war peinlich. Lange hat man ihn vertuscht. Aber nicht deswegen wurde ihm ein Krater auf der Rückseite des Mondes gewidmet. Dort sind die Krater von allen anderen Frauen und Männern, die ihr Leben verloren haben als Opfer der Raumfahrt. Die Challenger 1986. Columbia 2003. Dass den Opfern auf der Rückseite gedacht wird, wo nie die Sonne hinscheint – was will uns die Astronomie damit lehren?
Vielleicht soll es eine Mahnung sein. Man will uns vor Augen führen, dass man die Opfer zu schnell vergisst. Es sind ja auch sonst im Leben die Helden, die Rückkehrer, die Erfolgreichen, die im Licht stehen. Die Opfer liegen auf der Rückseite. Sie bleiben im Dunkeln. Obwohl ohne Opferbereitschaft manches sicher gar nicht möglich gewesen wäre.
Das ist so feinsinnig, dass ich mir als Christ diesen Gedanken gerne annehmen möchte. Auch wenn für mich nach Ostern der lebendige Jesus Christus im Mittelpunkt steht. Ostern heißt, ich feiere das Licht; den neuen Morgen. Aber ich will das Kreuz nicht vergessen. Zum Opfer gemacht und gestorben. Es gibt die helle und die dunkle Seite. Es gibt den Auferstandenen Christus, aber es gibt auch den, der dort ist, wo die Opfer sind. Beides gehören zusammen. Von hinterm Mond grüßt Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.

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