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08.04.2021
Früher standen wir uns näher

Neulich mal wieder im Dorfgemeinschaftshaus gewesen, da hängen überall die alten Gruppenfotos an den Wänden: Die Schützen, der Hopserkreis, die Frauenturngruppe „Hebmichhoch“. Mein spontaner Gedanke dazu: Himmel! Auf den Bildern, die stehen alle viel zu dicht beieinander.
Und dann die seltsame Erinnerung, ja doch, so war das früher. Und die Frage, wann wird das wieder so sein. Denn früher, früher standen wir uns alle näher.
Es gibt so eine Szene in der Bibel. Maria Magdalena trifft einen Mann in der Nähe des Grabes von Jesus. Das Grab ist leer, aber sie ist gekommen, um zu trauern und nun findet sie die Leiche nicht. Dieser Kerl? Hat er ihn weggeschafft? Sie hält ihn für einen Friedhofsangestellten, für den Gärtner. Darum fragt sie ihn. Sie sucht nach Jesus – und ahnt nicht, was sich verwandelt hat (merkt nicht, dass sie ihn schon gefunden hat). Endlich merkt sie, wer vor ihr steht: Jesus selbst. Lebendig! Sie will ihm um den Hals fallen. Aber er sagt: Rühr mich nicht an.

Ach er weiß: Früher standen wir uns näher.

Jetzt ist alles verwandelt. Ob sie es begreifen kann? Nein, be-greifen gerade nicht. Aber für Maria Magdalena genügt dieser Hoffnungsfunke. Es geht weiter, wenn auch anders. Sie wird zur Osterbotschafterin.
Früher standen wir uns näher. Jetzt ist es anders. Nicht mehr berühren, aber immer noch füreinander da sein. Das Leben ist anders geworden, aber es ist eben nicht aussichtslos. Wir werden uns wiederfinden meint Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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