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08.10.2022
Die Lust am Untergang

Heute soll groß demonstriert werden, in Berlin. Viele wünschen einen heißen Herbst; aus Thüringen fahren etliche Busse.
Ich finde Demonstrieren grundsätzlich gut.
Doch hinter mancher Empörung, hinter manchem Wutausbruch, nehme ich etwas wahr, das da nicht hingehört. Es geht ein Lustgefühl einher mit der Apokalypse für Deutschland.
Hurra, alles geht den Bach runter. Echt jetzt?!
Klar, es gibt die Ängstlichen und die Aussichtslosen. Aber es gibt auch die, für die das ein innerer Reichsparteitag ist, wenn es Deutschland schlecht geht. Komischerweise vertreten die immer die andere Meinung, egal ob Euro, Flucht, Impfung, Klima oder Putin.
Man freut sich an dem tatsächlichen oder vermeintlichen Unvermögen der Regierung. Man patscht sich auf die Schenkel. Sich am Niedergang zu weiden, das verleiht eine Art Allmachtsgefühl. Und man selbst hat es ja schon immer gewusst. Man ist mindestens Prophet.
Eine christliche Haltung ist das: nicht.
Echte Propheten freuen sich nicht am Niedergang. Ihnen bricht das Herz, wenn sie sehen, Unglück kommt über das Land. Sie sehnen sich nach Gutem.
Sie zeigen Wege, wie es gehen kann. Und sie suchen die guten Ansätze, die es ja immer gibt. In allen Fragen.
Lernt es zu sehen! Schaut auf das, was Gott vorhat, sagt Jesus.
Dinge, die richtig laufen, und wenn sie noch so kleine Anfänge sind – so etwas zu sehen, das hilft allen. Gott heile uns von unserer Lust am Untergang!

Seufzt Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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