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21.08.2017
Ein ganz normaler Donnerstag

Ganz leise ist er aufgestanden. Hat behutsam die Schlafzimmertür hinter sich zugemacht. Jetzt sitzt er mit einer Tasse Kaffee in der Küche. 5.00 Uhr morgens. Gleich muss er los. So macht er es immer, wenn er Frühschicht hat. Er will seine Frau nicht wecken. Sie hat ja auch noch einen langen Tag vor sich. Wenn er schon arbeitet, macht sie den Kindern das Frühstück. Kämmt der Kleinen die Haare, bringt sie zum Kindergarten. Und fährt dann selbst zur Arbeit. Am Nachmittag wird er nach Hause kommen. Die Großen sind dann schon da. Die Kleine bringt er aus dem Kindergarten mit. Seine Frau kommt erst später. Oft hat sie noch eingekauft. Wir sind schon ein gut eingespieltes Team, denkt er. Meistens läuft alles gut. Klar gibt es auch Streit. Und ihre Liebe ist auch anders geworden. Nicht mehr so leidenschaftlich wie damals. Dafür anders, vertrauter. Genau beschreiben kann er das auch nicht. Aber es fühlt sich gut an. Wie hieß es doch bei ihrer Hochzeit? "Einander lieben und ehren in guten und in bösen Tagen bis der Tod euch scheidet". Ja, sie versuchen das. Immer wieder. Bisher ist es ganz gut gegangen. 15 Jahre lang. Heute ist ihr Hochzeitstag. Kein großer Festtag. Aber heute Abend sagt er ihr, wie froh er darüber ist. Wie gut es ist, dass sie zusammen sind. Und dass er hofft, dass das noch lange so bleibt. Dann muss er los. Ist eben ein ganz normaler Donnerstag. Und doch ein ganz besonders schöner. - Auch Ihnen einen schönen Tag wünscht Kristina Kühnbaum-Schmidt, Regionalbischöfin der evangelischen Kirche in Meiningen.

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