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28.11.2022
Einen Stern verschenken

Verschenke einen Stern, fordert man mich im Internet auf. Für meine Liebsten. Lieferzeit ein bis drei Tage. Also locker noch vor dem Fest. Man wundert sich. So ein Stern, der kommt von weither. Wie soll das in ein bis drei Tagen gehen? Anruf bei der Astronomin. Sie rät ab. Der Stern hätte eine zu große Anziehungskraft, und würde mich und die Liebsten voneinander entfernen… Falls wir die Tatsache eines Gasballes von gewaltiger Masse und Temperatur überhaupt überleben würden. Vermutlich ist die Aufforderung, Sterne zu verschenken, anders gemeint, weniger physisch, mehr als Symbol. Denn Sterne mögen zwar aus Gas sein. Aber sie bedeuten mehr. Wir haben ja alle eine höhere Bedeutung als nur unseren Materialwert. Deshalb besitzen Sterne nicht nur Anziehungskraft als Gasbälle, sondern als Symbole. Als Lichter und Zeichen. Jesus Christus wird in der Bibel mit dem Morgenstern verglichen. Damit meint man das Himmelslicht – meist den Planeten Venus – der als Vorbote des neuen Tages am Nachthimmel aufgeht. Der Morgenstern zeigt: Es bleibt nicht dunkel. Die Nacht schwindet. Die Geburt von Jesus Christus ist so etwas wie ein kosmisches Versprechen. Gott kümmert sich. Der Morgenstern scheint bereits. Also ja, wir verschenken einen Stern, genauer: sein Licht. Wir hängen ihn in unser Fenster, leuchtend rot. Und wer da draußen durch die Nacht geht, der soll wissen: Hier ist Hoffnung zu Hause. Es gibt es Licht und Hilfe im Dunkeln. Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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