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05.09.2019
Freiheit für Liu Hui

30 Jahre ist es her … so erinnern wir uns in diesen Tagen an den heißen Herbst 1989, der zum Frühling wurde. Der Weg zu diesem Aufbruch war lang, er führte über die Danzigwerft in Polen, durch den Kreml, indem endlich der Reformer Gorbatschow regierte, nach Ungarn, wo der Stacheldraht zu Österreich abgebaut wurde, und auch über den Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Hier hatte sich von April ’89 an eine Protestbewegung versammelt. Junge Menschen. Das hat auch uns hier Mut gemacht. Anfang Juni wurden die Proteste blutig zerschlagen. Die DDR-Führung hat das beklatscht. Seitdem hatten wir Angst vor einer „chinesischen Lösung“. In manchen Kirchen wurden Klagetrommeln geschlagen und der mehr als zweitausend Opfer gedacht.

Unsere Revolution blieb friedlich, keine chinesische Lösung. Gott sei Dank! Wir haben uns Freiheitsrechte erkämpft damals. Nun ist es an uns, sie auch zu nutzen. Für uns und für andere.

China ist noch immer kein Hort der Menschenrechte. Vor zwei Jahren ist Liu Xiaobo, ein Menschrechtsaktivist und Friedensnobelpreisträger, in einem chinesischen Gefängnis gestorben. Seine Frau hatte acht Jahre Hausarrest und konnte, schwer depressiv, nach Deutschland ausreisen. Ihr Bruder, Liu Hui, sitzt als Geisel weiter im Gefängnis. Das ist Sippenhaft. Wir können trommeln dafür, dass er freikommt. Eine Petition für Liu Hui finden Sie im Internet. Sie kann dort auch unterschrieben werden. Einfach googeln: Evangelische Kirche in Mitteldeutschland.

Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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