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21.08.2017
Friede für Israel

Neulich ist der älteste Mann der Welt gestorben. Er hieß Israel Kristal. 113 Jahre wurde er alt. Was für ein langes Leben! Nicht nur deshalb war Israel Kristal ein besonderer Mann. Er hat den Holocaust überlebt. Mit 41 Jahren wurde er ins Konzentrationslager Auschwitz verschleppt. Weil er Jude war. Die Nazis wollten ihn ermorden. So wie Millionen anderer Menschen jüdischen Glaubens. Wie seine erste Frau. Wie zwei seiner Kinder. Israel Kristal aber hat das Grauen überlebt. Er wanderte nach Israel aus, heiratete erneut, bekam Kinder, Enkel und Urenkel. Es berührt mich, dass er seine Feinde und Verfolger, die Mörder seiner Familie, überlebt hat. Dass er so alt geworden ist. Der blinde Hass der Nationalsozialisten - hier hatte er nicht das letzte Wort. Wie gut! Während vieler Jahrhunderte haben auch Christen den Hass auf Juden unterstützt oder gar selbst geschürt. Mittlerweile bekennen Christen ihre Schuld. Sie bitten um Vergebung. Sie setzen sich ein für ein neues, ein versöhntes Miteinander von Christen und Juden. Sie erinnern sich daran, dass der Gott, an den sie glauben, zuerst dem Volk Israel Treue und Verbundenheit versprochen hat - auf immer und ewig. Und sie wünschen den Menschen jüdischen Glaubens, dem Land Israel und seinen Nachbarn Frieden. Mit einem alten hebräischen Wort: Shalom! All das ist heute Thema in unseren Kirchen, denn heute ist Israelsonntag. Shalom - Frieden wünscht auch Kristina Kühnbaum-Schmidt, Regionalbischöfin der evangelischen Kirche in Meiningen.

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