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08.10.2018
Friedliche Revolution

8. Oktober 1989. An diesem Tag sind vor 29 Jahren Menschen auf die Straße gegangen: für Meinungs- Presse- und Reisefreiheit. Sie haben Kerzen in der Hand gehabt. Sie haben ohne Gewalt für ihre Rechte demonstriert. Friedliche Revolution hat man es später genannt. Heute gehen wieder viele Menschen auf die Straße, sie rufen: Wir sind das Volk. Sie fordern auf Plakaten: Merkel muss weg. Hassparolen werden laut.  Und gibt es Menschen, die rufen zu einer friedlichen Revolution gegen das politische System auf. Im Zuge dieser Revolution wollen sie alle aus ihrer Verantwortung vertreiben – auch die Vertreter der Medien – alle, die das bisherige System unterstützen.

Komisch, denke ich. Denn 1. ist unter dem Begriff friedliche Revolution immer noch das Eintreten der Menschen im Jahr 1989 für Pressefreiheit zu verstehen, nicht die Abschaffung einer freien Presse. Zweitens gilt in unserem Land Recht und Gesetz. Kein Mensch kann andere aus ihrer Verantwortung vertreiben, in die sie die Mehrheit der Abgeordneten hineingewählt haben. Alles andere hieße ja: Gewalt. Aber wo Gewalt ist, ist das Verbrechen nicht weit, sagt Kohelet. Worte aus dem Alten Testament der Bibel.

Kohelet sammelte das Wissen über das, das Menschen zusammenhält oder ins Unglück stürzen kann. Am Ende hilft nur: miteinander reden und um Lösungen ringen für das, was man problematisch sieht, damit alle gehört werden und nicht nur jene, die rufen: wir sind das Volk.


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