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09.10.2018
Aufstehen

 „Es bleibt nichts übrig“, sagte mir kürzlich eine Angestellte. Sie war vollkommen frustriert aus dem Urlaub zurückgekommen. Einen Tag nach dem Urlaub fand sie in der Post einen Brief mit der Erhöhung des Kitabeitrags.

Einfach so, sagte sie, ohne Elternabend, ohne Begründung, ohne Information. Mein Lohn von den paar Stunden, die ich seit dem Sommer mehr arbeite, ist schon wieder weg und der Staat kümmert sich nur um die Ausländer.

Na, so seh ich das nicht, meinte ich. Haben Sie sich denn beschwert bei der Kommune oder dem Träger, fragte ich.

Nein, sagte sie. Das hat doch eh keinen Sinn.

Diese Hoffnungslosigkeit ist fatal, weil sie blind macht und lähmt.

Jesus stand mal an einem Teich und traf einen bettlägerigen Mann, der da schon dreißig Jahre lang lag. Der Erwachsene konnte nicht aufstehen und bat Jesus, ihm zu helfen, damit er endlich mal in das verheißungsvolle Wasser konnte, von dem er solang geträumt hatte und Jesus fragte ihn: Willst du überhaupt gesund werden? Wenn ja, dann steh auf, nimm dein Bett und geh.

Das ist die Crux, dass all das Jammern eben nicht hilft. Jeder muss selbst eintreten und aufstehen für das, was er will, sonst macht er sich selber zum Opfer.

Als ich die Angestellte kürzlich wiedertraf, sagte sie mir: ich hab ihn übrigens abgeschickt, den Brief, die Sache wird jetzt erstmal geprüft.

Ein fröhliches Eintreten für Ihre Interessen wünscht Ihnen Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land


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