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10.02.2022
Fürbitte ist stärker

In jedem Gottesdienst hat sie ihren Platz – die Fürbitte. Vielleicht ein altmodisches Wort, aber eigentlich klar. Fürbitte meint – für jemanden beten oder bitten. Fürbitte tut gut. Wenn jemand aus der Kirchgemeinde verstorben ist, werden die Angehörigen zum Gottesdienst eingeladen und es wird für sie gebetet. Oft haben sie eher wenig Kontakt zur Kirche, aber bei der Fürbitte merken sie: Jetzt sind wir gemeint – die Leute hier beten extra für uns. Für die meisten ist das was ganz Wichtiges.

Ich glaube, dass solche Fürbitte auch den Familien der beiden Polizisten gut getan hat, die letzte Woche erschossen worden sind. Wenn andere Menschen, auch wildfremde, zusammenstehen, Kerzen in den Händen halten, beten oder gemeinsam schweigen – dann kann davon eine große Kraft ausgehen. Das macht das Schreckliche nicht ungeschehen, aber es gibt Halt. Wenn ich meine Not, meine Klage aussprechen und vor Gott bringen kann. Und wenn ich es selber nicht kann, dann machen das andere für mich.

Solche Gebete, solche Zeichen sind ganz stark. Vor allem sind sie stärker als die unsäglichen Hass- und Hetzkommentare, die gerade durch das Netz gehen und die beiden Polizisten verunglimpfen wollen. Das ist einfach nur widerlich. Hass spaltet. Fürbitte aber verbindet. Und solche Verbindung kann sehr weit tragen.

Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche


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