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Gaza

Es gibt Wörter, die spricht man nicht einfach so aus. Es gibt Wörter, die sind schwierig auszusprechen – und ausgesprochen, machen sie Schwierigkeiten.

So ein Wort ist: Völkermord.

Als die Hamas am 7. Oktober 2023 das unglaublich brutale Massaker verübt hat, kam wenig später Israels Premierminister Netanjahu auf eine alte biblische Geschichte zu sprechen. Erzählt wird darin, wie das Volk Israel von einem räuberischen Nomadenvolk überfallen wird, den Amalekitern. Daraufhin gebietet Gott, sie auszurotten. Das darf als Aufruf zum Völkermord gelesen werden, nicht der einzige, den wir in der Bibel finden. Netanjahu, wie auch andere israelische Politiker, haben diese zweieinhalbtausend Jahre alte Geschichte der Amalekiter auf die Palästinenser bezogen. Und der Internationale Gerichtshof hat dies als „Völkermordabsicht gegen das palästinensische Volk“ gewertet.

Eine Völkermordabsicht zu formulieren, ist noch kein Völkermord. Aber was die israelische Regierung den Menschen im Gazastreifen antut, dauernde Bombardierungen, Vertreibungen, der programmierte Hunger – das ist: Völkermord. Seit 1948 ist Völkermord nach internationalem Recht ein Verbrechen, das von der zivilisierten Welt zu verurteilen ist. Das von uns zu verurteilen ist.

Und nein, wenn ich das sage, ist das kein Antisemitismus. Geht es gegen Juden, bin ich bei den Juden, geht es gegen Muslime, bin ich bei den Muslimen, geht es gegen Christen, bin ich auf ihrer Seite. Und wenn es mir noch so schwer über die Lippen kommt: Ist es Völkermord, muss er auch so genannt werden.

Auf ein Ende des Mordens hofft Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.

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