Glauben kann Berge versetzen. Steht so in der Bibel. (Matthäus 17,20). Na ja, vielleicht nicht gerade die Alpen, aber im übertragenen Sinne schon. Glauben kann das Leben ordentlich aufwirbeln und Änderungen herbeiführen.

Dass Glauben auch unsere Haltung beeinflussen kann – davon erzählen heute im Gottesdienst Kinder unserer evangelischen Grundschule. Sie berichten von der Heiligen Elisabeth, die durch ihren Glauben an Jesus Christus den armen Menschen geholfen hat und damit die Regeln für eine Landgräfin ziemlich auf den Kopf stellte.

Und von Martin Luther, der in der Bibel die Erkenntnis gewonnen hat, dass Gott uns Menschen liebt, ohne Bedingungen und ohne Gegenleistung. Damit hat er die Kirche auf den Kopf gestellt und eine Reformation losgetreten.

Glauben kann wirklich Großes bewirken. Er kann Menschen bewegen, das Richtige zu tun, sich auch gegen gängige Meinungen zu stellen. Auch wenn das schwer ist. Heute ist der 9. November, ein besonderer Gedenktag in mehrerer Hinsicht. Ihr Glauben hat Menschen ermutigt, sich vor über achtzig Jahren gegen die Verfolgung ihrer jüdischen Mitmenschen zu stellen. Es waren nur wenige, und oft haben sie ihren Mut mit dem eigenen Leben bezahlt.

Oder ich denke an die Menschen vor 36 Jahren, die in der ehemaligen DDR in die Kirchen zu den Friedensgebeten gegangen sind und danach auf die Straße, trotz drohender Verhaftung. Und damit die friedliche Wende auf den Weg gebracht haben.

Ja, Glauben kann Berge versetzen, zu allen Zeiten.

Einen gesegneten Sonntag wünsche ich Ihnen! Cornelia Biesecke aus Eisenach, evangelische Kirche.