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29.08.2023
Haus Sommerwind

„Summerwind“ auf deutsch: Sommerwind, so heißt ein Klassiker von Sinatra. Er singt zu einer Geliebten, wie es scheint, aber bei genauem Hinhören merkt man: Die Geliebte ist gar nicht da. Nur noch in Erinnerung. Der Sommerwind spielte in ihrem Haar. Und alles, was danach kam, war nicht mehr das gleiche. Sich erinnern macht glücklich und traurig zugleich. Es ist die Stimmung, wenn der Sommer geht.
Wie viele Sommertage bleiben noch übrig? Gibt es noch mal Schwimmbad und Pommes, die lauen Nächte mit Sternschnuppen auf dem Balkon. Fledermäuse sind blind, doch sie flattern um ihr bisschen Fledermausglück. Ich will den Sommer aufsaugen. Weil ich weiß, dass er geht. Obwohl der Herbst auch schöne Tage bereithalten wird, aber ich fürchte, es ist nicht dasselbe.
Sommerwind so heißt auch ein Haus von der Stiftung Finneck in Buttstädt. Dort bei der Diakonie kann man ein Zuhause finden, wenn es allein nicht mehr geht. Es gibt Service. Und es gibt Gemeinschaft. „Sommerwind“ war erst eine Art Arbeitstitel. Eigentlich sollte das Haus einen anderen Namen bekommen. Etwas optimistischer vielleicht. Oder etwas aus der Bibel. Ich finde, Sommerwind, das ist ein schöner Name.
Es passt zum Herbst des Lebens – der doch schöne Tage hat, warm und sommerlich. Aber auch Wehmut. Ich hoffe, ich werde noch Sinatra hören können, wenn ich alt bin. Ich hoffe, da ist wer, der die alten Lieder kennt und über die alten Witze lacht.
Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda


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