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24.12.2020
Heiligvormittag

Wann ist Weihnachten? Wahrscheinlich gibt es allein in unserem Land so verschiedene Antworten auf diese Frage. Die einen sagen: „Kein Heiligabend ohne Weihnachtsoratorium.“ Andere brauchen Kartoffelsalat mit Würstchen im Kerzenschein. Und wieder andere suchen jedes Jahr zur Christnacht noch einmal ihre Kirche auf, um wirklich anzukommen im Fest.

Bei allen unterschiedlichen Gepflogenheiten und Weihnachtsbräuchen – in das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ viele einstimmen können. Es ist Menschen auf der ganzen Welt zum Inbegriff von Weihnachten geworden.

Und das obwohl in der biblischen Weihnachtsgeschichte an keiner Stelle von Stille die Rede ist. Da erscheint das Heer der Engel über Bethlehem; sie verkünden es so laut, dass der Engel sagen muss: „Fürchtet euch nicht.” Und die dem neugeborenen Jesus begegnen, sind so überwältigt, dass sie in alle Welt hinauseilen, um eifrig davon zu berichten. Warum also „Stille Nacht, heilige Nacht“?

Weil hier etwas zur Ruhe kommt. Meine inneren Kämpfe. Meine Angst, unter die Räder zu kommen. Alles, was mich umtreibt. Es wird leise, wenn ich das Neugeborene sehe. Dieses Jesus-Kind. Wortlose Freude, stiller Dank. So ist es mit jedem Kind, dass das Licht der Welt erblickt. Für einen Moment ist alles gesagt.

Einen Moment der Stille, ohne viele Worte an diesem besonderen Heiligabend wünscht Ihnen Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland


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