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07.08.2017
Hinter den Begriffen: die Menschen

Es ist Wahlkampf, Zeit der Schlagworte, womit man einlullt, wenn es greint, das Volk, den großen Lümmel. Hinter den Wörtern, im Dickicht der Realität, verfängt sich oft das Schicksal von Menschen. Die Hilfsorganisationen Brot für die Welt, Pro Asyl und medico nehmen die Schlagworte auseinander

„Sie nennen es Partnerschaften – wir nennen es schmutzige Deals“, heißt es in dem Papier, das sie pünktlich zum Wahlkampf verteilen. Gemeint sind die politischen Abkommen mit Ländern wie der Türkei oder Libyen. Da soll beispielsweise in libysche Flüchtlingslager investiert werden, in denen gefoltert und misshandelt wird. Da werden Menschenrechtsverletzungen in Kauf genommen, Hauptsache die Flüchtlinge bleiben von uns weg. „Sie nennen es Entwicklungszusammenarbeit – wir nennen es Druckmittel.“ Mit Geld, das eigentlich den Ärmsten helfen soll, werden Küstenwachen finanziert. Spielen afrikanische Ländern nicht mit, wird Entwicklungshilfe gekürzt. „Europa ist Exportweltmeister“, ja, und zwar bei der Rüstung, dem Klimawandel und mit Dumpingpreisen.

Christlich nennen wir es, wenn wir hinter den Begriffen, hinter den so plausiblen Schlagworten, den Menschen sehen. Genau das wollen die Hilfsorganisationen, wenn sie Politikergerede entlarven, das uns einlullen soll. Wir sollten herausfinden, was hinter den Schlagworten steckt, welchen wir trauen können, welchen wir misstrauen sollten – um der Menschen willen,

meint Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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