In Weimar stellen sie die Tische auf die Straße.
So hatte letztens der Interreligiöse Dialog Weimar eingeladen:
Zum „Running Dinner der Religionen“.

Die Idee:
Menschen treffen sich zu einem interreligiösen Abendessen.
3 Gänge – 3 Religionen.

Und viele Menschen sind gekommen.
Unterschiedliche Sprachen, mit und ohne Kopftuch, jung und alt.
Christen, Muslime, Menschen mit und ohne Konfession.
Sie alle sitzen an der festlich gedeckten Tafel auf dem Herderplatz.
In diesem Jahr ist damit weniger Running und mehr Dinner.

Los geht‘s mit einer katholischen Vorspeise.
Wunderbar bunt belegte Brote.
Dazu erklingen gesungene Psalmen aus der Tradition der Stundengebete auf dem Platz.

Vor der muslimischen Hauptspeise singen Kinder aus der muslimischen Gemeinde ein Loblied auf den Propheten Muhammed.
Passanten bleiben stehen, manche setzen sich auf einen freien Platz an der Tafel.
Khaled von der muslimischen Gemeinde sagt:
„Wir sind Busfahrer und Oberärzte,
wir arbeiten in der Stadtwirtschaft und unterrichten an der Bauhaus-Uni.
Wir sind ein Teil dieser Stadt.“
Ja, denke ich. So ist es.
Und ohne euch wären wir ärmer.
Dieses Gefühl geht bei vielen von uns durch den Magen.
Es gibt Biryani - Reis mit Hühnchen und orientalischen Gewürzen.
Einfach lecker.

Zur evangelischen Nachspeise spielen die Posaunen:
„Der Mond ist aufgegangen“ – und der gemeinsame Gesang erklingt in die Stadt hinein.Dazu selbstgebackener Apfel- und Kürbiskuchen.

Das „Running Dinner der Religionen“ verbindet Menschen
Und zeigt mir: Vielfalt ist nicht das Problem,
es ist ein Teil der Lösung!

Findet Ramón Seliger, Diakonie, Weimar.