„Es sind nicht die Glücklichen, die dankbar sind,
es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“

Heute ist Erntedankfest.'
In den Kirchen in Stadt und Land sind die Altäre geschmückt mit Erntegaben:
Getreide, Kürbisse und Karotten.
Festlich hängen die Erntekronen in den Kirchen und erinnern daran,
dass das tägliche Brot zu essen nicht selbstverständlich ist.

Dabei erleben immer weniger Kinder und Jugendliche unmittelbar Landwirtschaft und das Wachsen und Werden unserer Lebensmittel.
Auch Karl kennt Kühe und Getreide eher aus dem Fernsehen.
Karl ist 5 Jahre alt.
Heute geht er in den Kindergottesdienst.
Dort kommen sie ins Gespräch:
Karl, wofür bist Du dankbar?
Karl überlegt.

Es gäbe viel zu erzählen:
Von dem neuen Spielzeugschiff, von dem Fußball, den er so gern mag.
Karl überlegt nochmal.
Spielzeugschiff und Fußball – beides wäre blöd ohne seinen Freund Hans.
Es braucht doch jemanden zum Spielen.

Karl überlegt und sagt dann:
„Ich bin dankbar für meinen Freund Hans.“

Gut so, denke ich.
Ich bin dankbar für die Menschen, die mir am Herzen liegen.
Sie sind nicht selbstverständlich.
Meine Familie, Freunde, Kolleginnen und Kollegen.
Manchmal sogar der kauzige Nachbar.
Mit Dankbarkeit kann ich sie alle mit anderen Augen sehen.

Ein schönes Erntedankfest wünscht Ihnen
Pfarrer Ramón Seliger, Diakonie, Weimar.