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06.07.2018
Irrer Hauch von Welt

Da ist dieses kleine verträumte Dörfchen in der Altmark. Wust heißt es. Wir haben da mal Urlaub gemacht. Einmal im Jahr verwandelt es sich. Da kommen Jugendliche und Erwachsene von überall her, dazu Lehrerinnen und Lehrer aus Oxford und Cambridge und machen Sommerschule. Summerschool. Vier Wochen internationales Leben. Englisch lernen. Für die Einwohner eine Schau. Endlich was los. Pralles Leben, Kunst, Kultur, junges Volk. Eine andere Welt. Klasse Sache.

Und: Da ist diese ansehnliche – aber mit Verlaub – ich will niemandem zu nahetreten – aber: beschauliche Stadt Rudolstadt. Einmal im Jahr, jetzt gerade wieder, wird sie heimgesucht von Musikbegeisterten aus aller Welt. Auf allen Plätzen, in den Straßen, an jedem Brunnen, auf jedem Fitzelchen Rasen – Musik und buntes Leben. Viel Tanz, gutes Essen – international und gern ungewöhnlich. Eine andere Welt.

Wenn der Trubel vorbei ist, dann fallen das Dorf in der Altmark und die Stadt in Thüringen wieder in ihren Dornröschenschlaf zurück. Doch der Nachgeschmack ist süß.

So kann es gehen. Es kann sich binnen weniger Tage alles verwandeln. Es kommen Menschen – und sie sind freundlich. Viele sprechen eine andere Sprache. Sie sind anders, aber das ist nicht schlimm, sondern interessant. Sie verwandeln die Szenerie. Sie verwandeln uns. Eine andere Welt wird möglich.

Lasst uns träumen, wie unser Dorf, wie unsere Stadt sein kann, wenn der irre Hauch von Welt hereinweht. Wenn Gott die Herzen öffnet und die Menschen ihre Türen. Wenn sie Musik machen und Sprachen lernen. Und alle merken: Das ist gut. Eine solche Welt ist möglich, glaubt Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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