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06.03.2022
Krieg und Frieden

Den Siegern zur Ehre,
Den Gefallenen zum Andenken,
Den kommenden Geschlechtern zum Beispiel.

So steht es an dem Sockel eines Denkmals, das nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1871 errichtet worden ist – im Andenken an eine gewonnene Schlacht. Ein Siegerdenkmal. Ein Kriegerdenkmal. Den kommenden Geschlechtern zum Beispiel. Es folgte der Erste Weltkrieg, dann der Zweite Weltkrieg.

Nach diesen beispiellosen Kriegen war es höchste Zeit für neue Denkmale. 1959 hat die Sowjetunion der UNO ein Denkmal geschenkt, eine Bronze-Skulptur von Jewgeni Wiktorowitsch Wutschetitsch. Es steht bis heute vor dem UNO-Gebäude in New York. Zu sehen ist ein muskulöser Hüne, der mit einem Hammer weit ausholt und ein Schwert zu einem Pflug umschmiedet. Und so heißt das Denkmal auch: Schwerter zu Pflugscharen. Es bezieht sich auf einen Bibelvers. Da ist die Rede von einem Friedensreich, das Gott aufrichtet: „Er schlichtet Streit zwischen den Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen machen. Es wird kein Volk gegen das andere das Schwert erheben.“

Das Denkmal drückt die uralte Sehnsucht der Menschen nach Frieden aus. Man sollte es jetzt, jetzt auf den Roten Platz in Moskau stellen, direkt vor den Kreml.

Wer heute meint, dass ein Krieg den Siegern zur Ehre gereicht oder den kommenden Generationen Beispiel sein könnte, zerrt diese Menschheit um Jahrhunderte zurück – ins Verderben. Krieg verdirbt alles, alles. Da kommen mir die Hammerschläge des Schmiedes, der das Schwert zum Pflugschar schmiedet, vor wie ein Gebet.

Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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