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26.02.2022
Satt und dratt

Was ist das Gegenteil von hungrig? Na klar: satt. Aber wie heißt das eigentlich, wenn man nicht mehr durstig ist? Gibt es da ein Wort? Nein. Muss erfunden werden.

Auf einem Social-Media-Kanal wurde mal fleißig loserfunden. Es könne zum Beispiel ‚dratt‘ heißen. Also so ein Mittelding zwischen satt und durstig. Jemand anderes sagte, das passende Wort gäbe es schon, es hieße ‚sitt‘. Allgemeine Heiterkeit. Fünf Bier gleich sittlich.

Komisch, oder?

Aber so ist das ja oft, dass wir etwas täglich gebrauchen könnten, das es noch nicht gibt es noch nicht.

Dann braucht es Kreative, die es erfinden. Mit Humor oder mit Verstand oder am besten mit beidem.

So ist das im Kleinen wie im Großen.

Auch für große Probleme brauchen wir Kreative, die Zeit und Muße verwenden, um etwas zu erfinden, was noch nicht gibt.

Worte für schwere Verhandlungen zum Beispiel. Solche, bei der alle Seiten dann sagen: Doch, ja, das können wir mittragen.

Einen guten Kompromiss zum Beispiel. Wenn sich zwei Blöcke feindlich gegenüberstehen. Panzer hier und Panzer da.

Kann es so etwas geben?

Kann jemand die guten Worte finden, die helfen, dass solche Verhandlungen allen gerecht werden, alle befrieden?

So dass keiner hungrig vom Verhandlungstisch aufsteht, sondern alle satt und dratt werden, weil es gute Worte gibt, die zeigen: Da ist ein Weg auch für Dein Land.

Jesus preist solche Leute glücklich, die das schaffen. Die hungrig genug sind danach, dass endlich Frieden kommt. Und ihn erfinden.

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche


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