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23.01.2017
Moscheebau

Ich habe einen Kuli, auf dem steht „Liebe für alle, Hass für keinen“. Den hat mir mal jemand von der Ahmadiyya-Gemeinde in Erfurt geschenkt. Das ist die muslimische Gemeinde, die am Rand von Erfurt-Marbach eine Moschee bauen will. Gegen diesen Plan gibt es Proteste.

Heute wird im Landtag eine Petition dazu öffentlich verhandelt. Die sie unterschrieben haben, verlangen nach einem Gesetz, dass bei religiösen Bauten die Gefahren für die öffentliche Sicherheit berücksichtigt werden. Ich finde es gut, dass wir Petitionen an den Landtag richten können und gut, wenn es jemand tut. Dann wird vielleicht mehr diskutiert, weniger gemeckert. Aber die Sache selbst? Da wird unterstellt, es würde von dem Moscheebau eine Signalwirkung für konkurrierende und rivalisierende Religionsgemeinschaften ausgehen. Du lieber Himmel, als wäre das Gewerbegebiet von Marbach die Altstadt von Jerusalem. Das ist doch so an den Haaren herbeigezogen, dass schon die Glatze der Vorurteile durchscheint.

Die Ahmadiyya-Gemeinde verurteilt jede Gewalt, verteilt Friedensflyer, organisiert Ausstellungen über den Islam. Die Moschee soll klein sein, nur mit einem Zierminarett, der Muezzin soll nur im Gebäude zu hören sein, nicht draußen. Zurückhaltender geht es kaum. Ein Ort für Begegnungen – und für das Gebet. Guter Gott, hilf mir, dass auch ich hinbekomme, was Muslime unter uns zu leben versuchen: „Liebe für alle, Hass für keinen.“

Ein Thüringen, das nicht nur provinziell, sondern weltoffen ist, wünscht sich
Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach


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