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13.09.2017
Nimm dein Bett und geh

162 Kilo hat er gewogen. Die Bilder von damals sind wirklich erschreckend. Kein T-Shirt wollte mehr passen. Überall quoll das Fett hervor. Die Fotos zeigen ihn auf der Couch. Viel hatte er sich nicht mehr bewegt. Einen Job? – daran glaubte keiner mehr. Dann starb sein Freund, der junge Kerl. Es war wie ein Ruck. So plötzlich ist alles vorbei.
An dem Tag stand er auf von der Couch. Ein Video zeigt, wie er die ersten Übungen machte. Er kam mit den Händen nicht einmal zu seinen Füßen. Aber fing an. Leichte Dehnübungen. Er ging spazieren. Lernte Yoga aus dem Internet. Dann fing er an zu laufen. Erst einen Kilometer, dann zwei. Der dicke Schweinehund wurde wegtrainiert. Mit Mut. Die Kilos purzelten. Der Erfolg spornte ihn an. 140, 130. Er wollte zweistellig werden. Zwei Jahre später: 99. Stolz zeigt ihn das Foto. Kaum wieder zu erkennen. Er passt komplett in ein Hosenbein seiner alten Jogginghose.
Change is possible, hatte er sich über den Spiegel geschrieben. Und – ja: Veränderung ist möglich. Ich muss nicht bleiben, wie ich bin. Was immer mich auf die Couch gedrückt hat – es soll keine Macht mehr über mich haben.
Früher hatte er gewartet, dass ihm andere das schöne Leben an die Couch tragen. Vergeblich.
Nimm dein Bett und geh, sagt Jesus zu dem Gelähmten. Und der steht auf, nimmt sein Bett und geht seinen Weg.
Dass auch sie ihren Weg gehen, wünscht ihnen Ulrike Greim aus Weimar von der Evangelischen Kirche.


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