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01.07.2022
Normalität im Angesicht des Krieges

„Pünktlich auf die Minute startet unser Zug von Kyiv, georderter Einstieg, kein Chaos. Klimaanlage und WLAN funktionieren, Bordrestaurant offen. Was die ukrainische Eisenbahn in Kriegszeiten immer noch hinbekommt - eine deutsche Bahnfahrerin kann da nur stauen.“

So schreibt Katrin Eigendorf, Korrespondentin des ZDF über das alltägliche Leben in der Ukraine.

Es gibt eine Normalität mitten im Krieg. Irre, was?!

Menschen gehen arbeiten, kaufen ein, sie feiern Feste, manche heiraten sogar. Dem Krieg zum Trotz. Lassen sich fotografieren mit Ruinen im Hintergrund.

Der Krieg ist Teil ihres Lebens, und sie widerstehen. Ungeheuer tapfer.

Manche, weil sie vermutlich sonst auch nicht wüssten, was sie sonst tun sollten. Andere, um Putin die Stirn zu bieten.

Wenn einer Krieg will – ich bin es nicht. Solange es an mir liegt, ich lebe das normalst-mögliche Leben. Ich lasse mich nicht vom Hass infizieren. Ich bleibe bei dem, was mir wichtig ist.

So scheinen es manche damit zu sagen.

Sich nicht infizieren zu lassen vom Hass anderer – das scheint mir die höchste Übung überhaupt zu sein.

Sie fordert eine enorme Disziplin.

Mein tiefster Respekt für alle, die das schaffen.

Ich wünsche allen Ukrainerinnen und Ukrainern vollste Normalität. Ab sofort, ab heute. Und für immer. Gottes Schutz und Segen für sie! Und uns allen: dass wir uns vom Hass nicht überwinden lassen, sondern das Leben feiern und die Liebe – im Angesicht des Krieges.

Ulrike Greim, Weimar.


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