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03.09.2021
Onkel Nobbse und die Sehnsucht nach dem Himmel

Es duftet nach frisch geschnittenem Rasen, nach Chlorwasser, Frittenfett und dazu etwas Sonnencreme. So muss es auch im Himmel für mich riechen.
Also, wenn der Himmel so wäre wie im Freibad Finsterbergen, es würde mich nicht stören. Eine grüne Wiese unter blauem Himmel, mit knapp bekleideten, gut gelaunten Menschen, Sandalen oder gleich barfuß, es gibt kühle Getränke, manche haben Obst eingetuppert. In der Mitte thront ein freundlicher Herrscher, selten streng und meistens gütig wacht er über das Ganze.
Im Freibad Finsterbergen sitzt da natürlich nicht Gott sondern schon seit Jahrzehnten Schwimmmeister Nobbse. Und mit dieser schlechten Saison hört er nicht auf, hängt noch ein, zwei dran. Tausende von Seepferdchen hat er verliehen. Und 10.000 Lautsprecherdurchsagen an die wilden Jungs auf der Wasserrutsche gesprochen.
Aber wenn ich auf dem Rasen liege und auf die liebevoll gepflegten Beete schaue, dann denke ich, die noch größere Leistung ist folgende: Da hat er einen Vorgeschmack auf das Paradies gegeben, wie man es als Pfarrer nicht besser hinkriegen kann.
Diese Hoffnung, dass wir für immer ein Zuhause finden, selbst über den Tod hinweg. Und ja, es wird ein guter Ort sein.
Der Abschied vom Sommer stimmt auch ein wenig traurig, wenn wir sehen, der Herbst rückt näher. Doch die Wehmut, dass der Sommer geht, die läuft Hand in Hand mit der Hoffnung auf die Ewigkeit. Dass dann für immer Sommer ist. So hofft Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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