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24.04.2022
Ostern in der Ukraine

Vor einer Woche haben wir Ostern gefeiert. Mit festlichen Gottesdiensten, gutem Essen, und Ostereiersuchen bei strahlendem Sonnenschein. Besonders eindrücklich war für mich die Osternachtsfeier. Als früh um 6 Uhr in der noch dunklen Kirche die Osterkerze entzündet wurde. Da habe ich gespürt: Jetzt ist Ostern. Das Licht siegt über die Finsternis, das Leben ist stärker als der Tod. Das war ein echter Gänsehautmoment.

Heute ist in der Ukraine Ostern. Orthodoxe Christen begehen es nach dem julianischen Kalender, deshalb ist es bei ihnen oft ein paar Tage später als bei uns. Wie mag das Osterfest dieses Jahr wohl aussehen? Wenn die Kirchen zerstört sind, die Menschen in Bunkern sitzen und ums Überleben kämpfen? Hat da Ostern überhaupt eine Bedeutung? Ist es ein Grund zum Feiern?

Vielleicht ist die österliche Hoffnung auf neues Leben, als Sieg über den Tod stärker denn je? Aber wie sieht die aus?

Es sind wohl eher die kleinen Zeichen, die von der österlichen Hoffnung erzählen – so wie die helle Kerze in der dunklen Kirche.

Dass jeden Morgen die Sonne aufgeht, dass Kinder in den Angriffspausen draußen spielen oder wenigstens mal frische Luft atmen, dass Blumen blühen zwischen Schutt und Asche. Dass Kinder geboren werden.

Es ist unglaublich schwer, angesichts von Tod und Zerstörung an der Auferstehungshoffnung festzuhalten.

Dennoch wünsche ich das den ukrainischen Christen von ganzem Herzen.

Unsere Osterkerze in der Kirche leuchtet heute besonders für sie.

Cornelia Biesecke, Eisenach, evangelische Kirche


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