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09.03.2022
Putins Kreuz

Es gibt eine Fotoserie, die Wladimir Putin irgendwo in der Wildnis zeigt – beim Angeln, Reiten, Rumhängen: er mit nacktem Oberkörper. Nur eine Kette hängt um den Hals, und an der baumelt: ein Kreuz. Die Bilder sind keine Schnappschüsse, die sind inszeniert; sie sollen Putin als starken Mann zeigen – und offenbar als einen, der dem Christentum verbunden ist.

Der christliche Glaube hat mit Jesus zu tun. Der war ehrenamtlicher Wanderprediger. Und gepredigt hat er nur eines: Liebe. Und zwar zu allen Menschen. Jedem Menschen gebührt Respekt ohne Ansehen der Person. Und deshalb: keine Gewalt, gegen nichts und niemanden, selig sind, die Frieden stiften. Diese Botschaft stand so quer in der Welt, dass man ihn hingerichtet, ans Kreuz genagelt hat.

Putins Krieg ist Gotteslästerung. Das Kreuz müsste ihm auf der Haut brennen. Am Hals des Pferdes, auf dem er sitzt, wäre es besser aufgehoben als an seinem. Es wird höchste Zeit, dass die Priester der orthodoxen Kirche, die ihn bisher verhätschelt haben, ins Gewissen reden. Vielleicht blitzt doch ein Funke Frieden in ihm auf. Beinahe hätte ich gesagt: wider Erwarten. Aber das ist ja das Christliche, gegen alle Erwartungen und seien sie noch so unwahrscheinlich, weiter auf Frieden zu hoffen. Den Krieg gegen die Ukraine zu beenden, würde den selbstverliebten Putin zu einem wirklich starken Mann machen. Den Krieg weiterzuführen, lässt ihn als despotischen Hänfling in die Geschichte eingehen.

Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


 


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