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17.05.2023
queers

Am 17. Mai 1990 hat die Weltgesundheitsorganisation beschlossen, Homosexualität nicht mehr als Krankheit zu betrachten. Aus dem Datum ist ein Gedenktag geworden.

Die Kirchen haben mit ihren modrigen Moralvorstellungen einen wesentlichen Anteil an der Diskriminierung von Menschen, die schwul, lesbisch, bisexuell, trans- oder intersexuell sind oder was sonst noch menschlich ist. Sie haben über Jahrhunderte gepredigt und geprägt, was als normal anzusehen ist. Wer nicht normal erschien, wurde an den Rand gedrängt, in der Nazizeit auch ermordet. Normal – das kommt von Norm. Das Versagen der Kirchen ist fataler, dümmer und menschenfeindlicher als das der übrigen Gesellschaft. Weil sie es hätten wissen müssen, weil sie hätten glauben müssen, was Jesus gepredigt hat. Er hat die eigentliche Norm gesetzt: Vor Gott sind alle Menschen gleich. Was bitte schön, ist daran schwer verstehbar? Er hat diese Norm gelebt und wurde dafür ans Kreuz genagelt. Jedes Kreuz, das uns begegnet, erinnert an diese Botschaft. Das macht das Kreuz zum Hoffnungszeichen. Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland hat ein Schuldbekenntnis abgelegt: „Wir haben Menschen wegen ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Orientierung ins Abseits gedrängt, ihr Leben zerstört. Wir haben zu Leid und Verfolgung beigetragen und zu Verletzungen und Ermordungen geschwiegen. Wir sind schuldig geworden, weil wir uns nicht vom Geist Gottes und der Liebe haben leiten lassen.“

Wer Schuld eingesteht, kann Hoffnung spenden, findet Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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