Eine Frau geht am Bahnhof vorbei, als sie von einem Afrikaner auf Englisch angesprochen wird. Sie versteht, dass er von einer Kirchengemeinde als Gast erwartet wird, sich aber leider sehr verspätet hat. Ob sie ihm helfen könne? Zufällig kennt die Frau den Pfarrer.

Kurz entschlossen lädt sie den Mann in ihr Auto ein und fährt ihn zum Pfarrhaus. Da sie etwas knapp in der Zeit ist, lässt sie ihn nur aussteigen und zeigt ihm, wo er klingeln kann. Dann fährt sie weiter.

Später am Tag ruft sie aber doch lieber beim Pfarrer an und fragt, ob der Gast gut angekommen sei. Ja, sagt der. Sie hätten ihn schon am Morgen erwartet und nicht mehr gewusst, ob er überhaupt noch kommt. Dann habe er  auf einmal vor der Tür gestanden. Auf die Frage, wie er hergefunden habe, antwortet er : Er sei einem Engel Gottes begegnet und der habe ihn direkt vor der Haustür abgesetzt.

Wow! Besser kann ich Engel nicht beschreiben. Sie tauchen unerwartet auf, sind einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Bestellen kann ich sie nicht. Nur staunen, meistens erst hinterher, wenn sie schon längst wieder weg sind. Engel – in der Bibel sind sie Boten Gottes. Sie haben etwas Göttliches an sich, etwas Unbeschreibliches, Unfassbares. Damit erzählen sie von Gott. Heute, am Michaelistag, feiern wir in der Kirche, dass es Engel gibt.

Und manchmal sehen sie aus wie die Frau, die zufällig am Bahnhof vorbei läuft. Oder wie Du und ich.

Ein schönes Wochenende wünscht Cornelia Biesecke aus Eisenach.