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05.01.2017
Sternstunden

Was sind Sternstunden der Menschheit? Da fallen mir einige ein: Als verfeindete Soldaten im ersten Weltkrieg gemeinsam im Schützengraben Weihnachten feierten oder ich denke an den Kniefall von Willi Brandt im Warschauer Ghetto, und natürlich an den Fall der Mauer 1989. Solche Sternstunden haben eines gemeinsam: Das Gefühl: Da berühren sich Himmel und Erde.

Genau das feiern wir heute, am 6. Januar, dem Epiphaniastag. Eine echte Sternstunde, die das Weihnachtsfest nicht nur abschließt, sondern rund macht. Da kommen die Weisen aus dem Morgenland in Bethlehems Stall an. Fallen auf die Knie vor dem Kind in der Krippe. Sie erkennen es als den Retter der Welt, weil ein Stern sie hierher geführt hat. Da berühren sich Himmel und Erde. Ein Himmelskörper weist den Weg zum Friendenskönig, auch wenn dieser ein Neugeborenes im Stall ist. Die drei Weisen trauen der Botschaft des Sterns und spüren: Hier geschieht etwas Großes, dass ganz klein beginnt.

„Da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns“, so heißt der Text eines Kirchenliedes. Ein großer Wunsch. Angesichts der derzeitigen Weltlage scheint er nahezu unerreichbar. Doch Sternstunden lassen uns spüren, dass es möglich sein kann.

Ich wünsche uns viele Sternstunden in diesem Jahr. In denen aufblitzt, dass Himmel und Erde sich berühren und Frieden möglich wird.

Cornelia Biesecke, ev. Pfarrerin aus Eisenach.


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