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22.02.2020
Stunde der Feinfühligen

Vielleicht ist es so: Es wird noch stürmischer werden im Land. Die Konfrontationen werden zunehmen. Ein System wird erschüttert und es gibt keine Aussicht auf ein neues besseres.

Das kann Angst machen.

Wenn Zorn losbricht, wird es heillos. Wenn alle Verletzten anfangen, herauszuschreien, was sie quält. Und wenn sie losschlagen. Und erst recht, wenn sie schießen.

Wenn sich dann nur die besonders derben Lautsprechenden durchsetzen können. Die besonders aggressiven, schrillen. Die mit der ganz dicken Haut.

Dann gnade uns Gott.

Vielleicht ist es aber so: Es wird noch stürmischer werden im Land. Das System wackelt. Die alten Machtgefüge, die alte Art zu denken, geht den Bach runter. Sie taugt nicht mehr.

Jetzt ist die Stunde der Feinsinnigen. Derer, die kreativ denken können. Die gut zuhören und neue Modelle entwickeln können.

Solche gibt’s. Sogar im Tierreich. Da sind das diejenigen, die die Wasserplätze finden.

Die sind nicht laut. Die sind auch keine Rampensäue. Gerade nicht.

Sie moderieren, sie kooperieren, gern sogar.

Die wünsche ich mir.

Dass die auf den Plan treten, dass sie aktiv werden.

Und dass wir auf sie hören können.

Denn wofür sind wir unterschiedlich begabt, wenn nicht, um uns zu helfen.

Gott lässt uns doch nicht alleine. Schon gar nicht in Krisen. Nur kommen seine Hinweise manchmal viel feiner daher, als wir denken. Dann ist es gut, wenn jemand da ist, der sie hören kann.

Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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